Graforce-Synthesegasproduktion – Plasmabasiert, Effizient, Modular

Der Synthesegasprozess von Graforce basiert auf einer Hochspannungs-Plasmatechnologie, die Methan (CH₄) und Kohlendioxid (CO₂) in ihre molekularen Bestandteile aufspaltet – ohne Verbrennung, Emissionen oder fossile Wärmezufuhr. Das System verwendet das gleiche modulare Reaktordesign wie die Methanplasmalyse von Graforce, jedoch mit angepasster Gaszufuhr.

Ein molarer 1:1-Mix aus CH₄ und CO₂ wird in einen Hochfrequenz-Hochspannungs-Plasmareaktor eingeleitet, wo er auf über 1.500 °C erhitzt wird. Die Plasmaenergie dissoziiert die Moleküle und erzeugt einen Synthesegasstrom, der aus etwa 14 kg CO und 1 kg H₂ pro 15 kg Gaszufuhr besteht. Der Prozess ist vollständig plasmakatalytisch und endotherm, wird ausschließlich mit erneuerbarem Strom betrieben und verbraucht – abhängig von den Betriebsbedingungen – etwa 26 kWh bis 36 kWh pro Charge.

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Der anfängliche Produktausstoß weist ein H₂:CO-Verhältnis von etwa 1:14 auf, das sich präzise einstellen lässt, indem reiner Wasserstoff aus einem zweiten Graforce-Reaktor (ausschließlich Methanplasmalyse) beigemischt wird. Dadurch kann das Verhältnis bedarfsgerecht auf das ideale 2:1-H₂:CO-Verhältnis für die Fischer-Tropsch-Synthese angepasst werden.

Ein zentraler Vorteil des Verfahrens ist die Erzeugung von Hochtemperatur-Abwärme (~750 °C). Diese Wärme wird direkt im System wiederverwendet – etwa für die CO₂-Abscheidung, Dampferzeugung oder die Vorwärmung des FT-Reaktors. Diese Integration senkt den externen Energiebedarf erheblich und verbessert die Gesamtklimabilanz.

Im Gegensatz zur konventionellen Reformierung wird kein CO₂ emittiert – stattdessen wird CO₂ als Rohstoff eingesetzt. In Kombination mit erneuerbarem Strom und modularer Hardware ermöglicht das Graforce-System eine saubere und skalierbare Herstellung von SAF, Methanol und synthetischen Kohlenwasserstoffen auf Basis von industriellem CO₂, erneuerbarer Energie sowie Erdgas, Fackelgas, Biomethan und Biogas.

Bis zu 90 % CO₂-Reduktion

Unser Verfahren erzielt 85 % –90 % geringere Lebenszyklusemissionen im Vergleich zu fossilem Kerosin – durch die Nutzung von industriellem CO₂, erneuerbarer Energie und Methan aus Erdgas- oder Fackelgasquellen. Abwärme wird wiederverwendet, Emissionen werden minimiert und Kohlenstoff wird recycelt.

Zweireaktorsystem – betrieben mit erneuerbarem Strom

Die modulare Architektur von Graforce basiert auf zwei zentralen Reaktoren::

1. Syngas-Plasmalyse (Reaktor 1)

  • Zufuhr: 50:50-Gemisch aus CH₄ und CO₂
  • Output: 14 kg CO + 1 kg H₂ pro 15 kg Feed
  • Vorteil: Direkte Erzeugung von Synthesegas für die Fischer-Tropsch-Synthese
  • Zusätzlich: Erzeugt Prozesswärme von ~750 °C, die für Dampferzeugung oder FT-Integration wiederverwendet wird

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2. Wasserstoff-Plasmalyse (Reaktor 2)

  • Feed: reines CH₄ + Strom
  • Output: 1 kg H₂ + fester Kohlenstoff
  • Vorteil: Emissionsfreier Wasserstoff und ein wertvolles Nebenprodukt
  • Marktwert des Kohlenstoffs: ~ 450 € pro Tonne

Dieses modulare Design ermöglicht die flexible Einstellung des H₂/CO-Verhältnisses auf das optimale Verhältnis von 2:1 für die Fischer-Tropsch-Konversion.

Kosteneffiziente SAF-Produktion

Zur besseren Bewertung der Kohlenstoffintensität und des wirtschaftlichen Rahmens unseres Verfahrens haben wir eine detaillierte Analyse auf Grundlage eines skalierbaren Referenzszenarios durchgeführt.

Das beigefügte Dokument enthält eine techno-ökonomische Analyse (TEA) für einen Prozess auf Basis von CO₂ und CH₄ als Einsatzstoffe, wobei CO und H₂ die einzigen Produktkomponenten vor der Fischer-Tropsch-Synthese sind.

Die Analyse basiert auf einer 20-MW-Plasmalyseanlage, die sich aus modularen 500-kW-Plasmareaktoreinheiten zusammensetzt. Diese Konfiguration ermöglicht die standortnahe Erzeugung von Synthesegas und Wasserstoff, die direkt in eine Fischer-Tropsch-Syntheseeinheit zur Herstellung von Sustainable Aviation Fuel (SAF) eingespeist werden.

Zentrale Elemente der Analyse:

  • Modularer Aufbau: 30 Module zur Synthesegas-Plasmalyse und 10 Module zur Wasserstoff-Plasmalyse, jeweils mit einem Preis von 1,2 Millionen Euro
  • Einsatzstoffe: Fossiles Methan und abgeschiedenes CO₂ (Biomethan ist in diesem Szenario nicht enthalten)
  • Kohlenstoff-Nebenprodukt: Der mitproduzierte feste Kohlenstoff wird mit einem Marktwert von 500 € pro Tonne angesetzt
  • CAPEX-Umfang: Die Investitionskosten für CO₂-Abscheidung, Photovoltaik und die Fischer-Tropsch-Anlage sind vollständig berücksichtigt

Diese TEA zeigt die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer 20-MW-SAF-Anlage unter Nutzung der Plasmalyse-Technologie von Graforce zur Herstellung kohlenstoffarmer Kraftstoffe mit hoher Wirtschaftlichkeit. Dank eigener Synthesegaserzeugung und Wärmerückgewinnung erreichen wir SAF-Herstellungskosten von nur 0,90 € –1,80 € pro Kilogramm – vollständig wettbewerbsfähig mit anderen Verfahren und bereit zur Skalierung.

Graforce macht SAF möglich – heute und im industriellen Maßstab.

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